Inklusion am Arbeitsplatz – Unternehmensbeispiele

Deutsche Post DHL Niederlassung Paket Berlin

Foto: Simone Flemmig,
Mitarbeiterin Rekrutierungsbüro
© Deutsche Post DHL

„Ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Suche nach Fachkräften ist die Inklusion. Inklusion bedeutet Vielschichtigkeit. Damit erreichen wir ein Höchstmaß an Produktivität und Effizienz.“

Andreas Niessen

Abteilungsleiter Personal, Deutsche Post DHL Niederlassung Paket Berlin

Foto: Andreas Niessen © Deutsche Post DHL

Wie setzen Sie die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung in ihrem Unternehmen um?

Kirsten Schmitt (Gesundheitsmanagement): „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die erkranken, sollen im Unternehmen gehalten werden. Dabei dient das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) als Personalführungsinstrument. Das kann eine Arbeitsplatzanpassung, eine Versetzung, eine Anpassung des Dienstplans oder die Verkleinerung des Zustellbezirks sein.“

Wie verstehen Sie Integration?

Andreas Niessen: „Wir suchen nach Beschäftigten, die über die nötigen Qualifikationen verfügen! Die Qualifikation ist das maßgebliche Kriterium bei der Personalauswahl. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Suche nach Fachkräften ist die Inklusion. Inklusion bedeutet Vielschichtigkeit. Damit erreichen wir ein Höchstmaß an Produktivität und Effizienz. Die Vielfalt unserer Beschäftigten sehen wir als unsere Stärke.“

Welche Tipps können Sie anderen Unternehmen und Fach- und Führungskräften mit Behinderung geben?

Kirsten Schmitt: „Wir empfehlen unseren Mitarbeitenden Einschränkungen offen zu legen und Bedarfe anzumelden. Dann sorgen wir dafür, dass der Rest geregelt wird.“

Aus dem Arbeitsalltag einer Mitarbeiterin mit Behinderung

Simone Flemmig: „Ich arbeite in der Verwaltung der Niederlassung „Paket Berlin“ in Berlin Tempelhof im Rekrutierungsbüro. Dort sichte ich Bewerbungsunterlagen, führe Vorstellungsgespräche und organisiere Einstellungsrunden. Außerdem stelle ich mich vor 20 Bewerberinnen und Bewerber und erkläre, was zum Aufgabenbereich der Paketzustellung gehört. Dann folgt die Einweisung als Paketzusteller, zum Beispiel auf dem emissionsfreien Elektro-Transporter Streetscooter sowie in Parcours- und Scannertrainings. Ich arbeite seit 1982 in Teilzeit für 22 Stunden pro Woche bei der Post. Dabei habe ich eine Karriere von der Schalterkraft über die Dienstplangestaltung für Schalterkräfte hin zur verantwortungsvollen Aufgabe der Rekrutierung von Mitarbeitenden vollzogen. Ich bin ein Beispiel für eine „echte Inklusion“, da ich als Kleinwüchsige mit einer bestehenden Behinderung eingestellt wurde.“