Kiezgarten mit bunten Blumen

© LIFE

Gesundheitskarte Neukölln

Eine Gesundheitskarte für Berlin-Neukölln – In den Wohngebieten Flughafenstraße und Donaustraße-Nord erforschen wir die Wechselwirkungen zwischen Stadtplanung, Mobilität, Gesundheit und Klima und kartieren sie.

Bewegung und Mobilität im Kiez – Was kann verbessert werden?

Wie steht es um die Fußgänger*innenfreundlichkeit im Quartier? Welchen Barrieren begegnen die Bewohner*innen? Wie sind die Straßen und Gehwege beschaffen und wie steht es um die Sicherheit für Fußgänger*innen?

Viele Faktoren belasten die Gesundheit von Menschen in städtischen Quartieren. Wir untersuchen vier Faktoren, die zu Fuß gehen und die Gesundheit fördern oder beeinträchtigen können: Aufenthaltsqualität, steigende Temperaturen, Barrieren im öffentlichen Raum und (Verkehrs-)Sicherheit. Wir wollen diese Einflüsse in einer Gesundheitskarte für zwei Quartiere im Norden Neuköllns festhalten. Dabei sind uns die Erfahrungen der Bewohner*innen besonders wichtig!

Warum eine Karte für den Flughafen- und Donaustraßekiez?

Mit Stadtteilspaziergängen und Expert*inneninterviews mit Bewohner*innen der Quartiere ermitteln wir die thermische Belastung, die Verkehrssicherheit und -barrieren sowie das subjektive Sicherheitsgefühl. Die Ergebnisse zeichnen wir an mehren Kartierungs-Abenden gemeinsam auf. Dabei berücksichtigen wir insbesondere Bewohner*innen mit einer eingeschränkten Mobilität oder mit Behinderungen, Kinder, Erziehungsberechtigte, Frauen, queere Menschen, Betroffene von rassistischen oder antisemitischen Handlungen, sowie die Mitarbeitenden des Quartiersmanagements und anderer lokaler Initiativen. Die grafische Darstellung in einer Karte mit Hemmnissen und Barrierren soll helfen Politik und Verwaltung auf Probleme aufmerksam zu machen und helfen, diese schneller zu beheben. Eine Karte mit kühlen sowie barrierearmen Wegen und schönen Aufenthaltsorten zeigt gleichzeitig, wo sich Menschen zu Fuß bereits gerne und gut fortbewegen können.

Stadtgesundheit mit Walkability – Menschen in Bewegung bringen

Zu Fuß gehen ist gesund, umweltschonend und kostenlos. Nahezu alle Menschen können zu Fuß gehen und füllen unsere Straßen und Plätze mit Leben. Das Design von Stadtstrukturen und -räumen sichert die Erreichbarkeit von Einrichtungen und fördert das zu Fuß gehen, die so genannte Walkability. Mit diesem wichtigen Baustein der StadtGesundheit erfassen und bewerten wir die Bedarfe aktiver Alltagsmobilität für Stadtbewohner*innen.

Wir überprüfen die Walkability in zwei Quartieren

In den Stadteilquartieren Flughafenstraße und Donaustraße – Nord kartieren wir direkt mit den Menschen im Quartier die Walkability und damit verbundene gesundheitliche Aspekte. Eine bessere Walkability erhöht die Fußgänger*innen-Freundlichkeit in der Stadt und erleichtert besonders das Leben von mehrfachbelasteten Bevölkerungsgruppen. Mit den Walkability-Messmethoden bewerten wir baulich-strukturelle Maßnahmen für die fußgängerfreundliche Ausgestaltung des öffentlichen Raumes. Dieses Wissen bringen wir schließlich in gesellschaftliche Diskurse zu gesundheitsfördernden Transformationsimpulsen der Mobilitätswende ein.

Wir verbessern die Umweltgerechtigkeit in der Flughafenstraße und Donaustraße-Nord

Die Quartiere Flughafenstraße und Donaustraße-Nord stechen im Umweltgerechtigkeitsatlas der Stadt Berlin (2021/2022) als mehrfachbelastete Gebiete besonders hervor. Aus diesem Grund untersuchen wir diese beiden Wohngebiete, in denen städtebauliche und soziale Faktoren, aber auch die wirtschaftliche Situation zu Problemen beim nachbarschaftlichen Zusammenleben führen, z.B. auf Straßen und Plätzen oder an den Schulen. Hier werden Menschen in ihrem Stadtteil von der gesamtstädtischen Entwicklung ausgeschlossen und ihre Gesundheit besonders bedroht.

Spielend lernen

Die Ergebnisse unseres Projekts präsentieren wir im Rahmen einer temporären Spielstraße und besprechen dort unsere Handlungsempfehlungen.


Dieses Projekt wurde aus Erlösen der 15. Sonderbriefmarke „Für den Umweltschutz“ zum Thema „Umweltschutz ist Gesundheitsschutz“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und das Umweltbundesamt gefördert.



Das Projekt Gesundheitskarte wird umgesetzt von LIFE e.V.