Menschen mit Behinderungen weiterhin benachteiligt
Frauen mit Behinderungen bleiben strukturell benachteiligt und mehrfach diskriminiert
In Deutschland leben rund 6,5 Millionen Frauen und Mädchen mit Behinderungen. Dies entspricht etwa 15 Prozent der weiblichen Bevölkerung. Sie werden nicht nur aufgrund ihrer Beeinträchtigung, sondern auch aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt. Mehr als die Hälfte von ihnen sind nicht erwerbstätig und dadurch besonders armutsgefährdet.
Menschen mit Behinderung werden auf dem Arbeitsmarkt laut einer neuen Studie weiterhin strukturell benachteiligt. Vor allem die unzureichende Einstellungsbereitschaft von Unternehmen stehe einer Verbesserung entgegen, so die Organisation „Aktion Mensch“ in ihrem neuesten Inklusionsbarometer. Laut Integrationsbericht lag die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderung 2022 mit fast elf Prozent immer noch mehr als doppelt so hoch wie die allgemeine Quote.
Unternehmen in Berlin, die Chancen bieten
LIFE portraitiert seit drei Jahren Unternehmen, die Inklusion umsetzen und die schlechte arbeitsmarktpolitische und gesellschaftliche Situation von Menschen mit Behinderungen verändern wollen. Die Unternehmen sind Teil unserer Ausstellung “Inklusion on tour”, die kostenfrei bei uns ausgeliehen werden kann. Hier stellen wir drei Unternehmen vor, die Vorbildliches in puncto Inklusion und Nachhaltigkeit leisten.
Teilhabe am Berufsleben für Frauen mit Behinderung besonders schwer
Schlechte Perspektiven zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember. Frauen mit Schwerbehinderung sind auf dem Arbeitsmarkt gleich doppelt benachteiligt: Als Frauen und als Menschen mit Behinderung. Sie werden schlechter bezahlt, erhalten selten Vollzeit- und Führungspositionen und sind durch Haushalts- und Familienaufgaben besonders belastet. An diesem Ergebnis einer repräsentativen Studie aus dem Jahr 2021, die die Aktion Mensch in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut SINUS veröffentlicht hat, hat sich wenig verändert.
Gender und Behinderung haben einen wesentlichen Einfluss auf die Chancen am Arbeitsmarkt in Deutschland. „Für viele Frauen mit Behinderung äußert sich die derzeitige Situation als ein Kampf um das berufliche Überleben – um sich im Arbeitsleben zu behaupten, müssen sie einer gleich zweifachen strukturellen Benachteiligung entgegentreten“, erklärt Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch.
Die Fraktion der Grünen in Berlin legt deshalb im nächsten Jahr einen Schwerpunkt auf Inklusion bei dem HatunSürücüPreis. Mit dem Preis zeichnet die Fraktion seit mehr als zehn Jahren regelmäßig Menschen und Initiativen aus, die Mädchen und junge Frauen empowern.
Das Angebot wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Abteilung Frauen und Gleichstellung.