Grüne Unternehmen: Der Malerladen Amindobe GmbH
Erfolgreich anders
Vieles läuft anders im Malerladen in der Pücklerstraße 30, in Berlin-Kreuzberg. Und das schon seit fast vierzig Jahren, denn die Gründerinnen legen von Anfang an den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Beratung. Ein Ansatz, der in den großen Baumärkten eher selten zu finden ist. Der Malerladen bietet ein sorgfältig ausgewähltes Sortiment an biologischen Baustoffen, die ein nachhaltiges und gesundes Wohnen ermöglichen, dazu werden Werkzeuge und Maschinen für die umweltbewusste Renovierung von Räumen verliehen.
Biologische Baustoffe, mineralische Farbpigmente
Ein Schwerpunkt im Malerladen liegt auf der ökologischen Wandgestaltung. Das zeigt sich bereits im Schaufenster: neben- und übereinander stehen über hundert Farbpigmente. Es gibt mineralische Pigmenten oder Silikatfarben, Lehmfarben, Kalkfarben oder biologische Dispersionsfarben in nahezu allen Farbtönen.
Crowdfunding für eine Instutition im Kiez
Der Malerladen ist kaum wegzudenken aus dem Kiez und diesem soll er auch erhalten bleiben. Das ist das erklärte Ziel von Aday Mazuela. Die queere, nicht-binäre* Tischler*in mit spanischen Wurzeln und erfahrene Restaurateur*in hat den Laden mit viel Elan und Überzeugung übernommen. Sie will ihn modernisieren und gleichzeitig mit einem Crowdfunding aus der Nachbarschaft in nächsten Jahrzehnte führen: „Den Laden soll es auf jeden Fall weitere 40 Jahre geben.
Mit dm Crowdfunding auf „GoFundMe“ sollen 50.000 Euro zusammenkommen, um das das Kassensystem zu digitalisieren, Maschinen zu warten und vier neue Mitarbeitende einstellen zu können.
Zukunftsperspektiven für den Mittelstand: Nur mit Frauen*
Aus Sicht von Aday Mazela sollten außerdem vor allem Zulieferfirmen viel mehr auf kleine Unternehmen setzen, das würde diese noch attraktiver machen. Schließlich ist es auch ihr Ziel, mehr Frauen* zu motivieren, unternehmerisch tätig zu werden. „Wenn wir es schaffen, die Berufs- und Lebensperspektiven von Frauen* positiv zu verändern, stärkt das die Zukunftsfähigkeit des Mittelstands“, sagt Mazuela. Sie ist sich sicher, dass mit mehr selbstständigen Frauen* im Handwerk ein wesentlicher Beitrag für die grüne Transformation geleistet werden kann.
Nachfolge im Handwerk sichern
Von dem ursprünglichen Frauen*kollektiv wurde sie als Nachfolgerin gesucht und gefunden. Das könnte einigen Traditionsbetrieben ohne Frauen* nicht gelingen: Im Handwerk, wo bis zum Jahr 2030 rund 125.000 Unternehmen zur Übergabe anstehen, bedarf es größerer Anstrengungen. Denn hier werden bislang nur rund 23 Prozent der Unternehmen von Frauen* geführt.
Mit Frauen* erfolgreicher, sozialer, ökologischer und nachhaltiger
Ein Bericht der Europäischen Investitionsbank zeigt, dass frauen*geführte Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance besser abschneiden als andere Unternehmen. Auch bei der Einführung umweltfreundlicher Verfahren sind Unternehmen mit mehr Frauen* in Führungspositionen erfolgreicher und handeln vielfach sozialer, ökologischer und nachhaltiger. Wichtiger als die Gewinnmaximierung ist ihnen, unternehmerisch-innovativ einen spezifischen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Das kann Aday Mazuela, neue Geschäftsführer*in vom Malerladen bestätigen. Auch sie setzt auf nachhaltige Materialien, Beratung und Wirtschaftsweise. Sie selber kennt alle Produkte im Malerladen und setzt diese auf ihren Baustellen auch ein, denn „das günstige Produkt vom Baumarkt ist am Ende oft teurer und umweltschädlicher als nachhaltige Silikat-Farben.“ Mazuela vertraut dabei außerdem auf den Kiez und all jene, denen das soziale und ökologische Klima wichtig sind.
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Das Projekt Ökothek wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung.