Grüne Arbeitsorte: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Frau Tohtz, was machen Sie gerade?
Ich vertrete den Bereich Hochbau, Nachhaltigkeit und Normung im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Verbandsarbeit ist sehr spannend, und ich habe dabei erfahren, was für ein tolles, größtenteils sehr gut funktionierendes Räderwerk unsere Demokratie ist. So werden zum Beispiel bei einem Gesetzgebungsverfahren die Bauverbände, die Naturschutzverbände und die Mieterverbände alle gleichermaßen gehört.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit besonders gut?
Mir gefallen vor allem die Möglichkeiten, die sich aus der Vernetzung meines technischen Knowhows als Architektin mit der gesellschaftlichen Dimension der Politik ergeben. Weil ich mich als authentische Persönlichkeit einbringen kann, erfahre ich ein hohes Maß an Bestätigung durch die Fachwelt.
Wie war Ihr beruflicher Weg?
Ich habe ein großes Faible für die Baubranche. Schon während meiner Ausbildung als Bauzeichnerin interessierte mich vor allem die Umsetzung der Entwürfe. Nach meinem Architekturstudium bin ich allerdings zunächst einige berufliche Kompromisse eingegangen, um Kinder und Erwerbsarbeit miteinander vereinbaren zu können. Diese persönliche Schwerpunktsetzung war in mehreren beruflichen Stationen entscheidend, das Gesamtergebnis finde ich jetzt sehr befriedigend.
Welchen Tipp können Sie Frauen mitgeben, die im Umwelt-, Klima- und Naturschutz arbeiten wollen?
In sehe in allen Berufsbereichen neue Arbeitsmöglichkeiten, die aus den Nachhaltigkeitszielen unserer Gesellschaft entstanden sind. Die Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften im Nachhaltigkeitsfeld und dabei auch gezielt nach Frauen. Vielleicht haben Frauen hier manchmal sogar schon eine Vorfahrtsposition. Das sollten wir nutzen, auch für Quereinsteigerinnen gibt es große Chancen.
Ihr Motto? Ihre Vision?
Die Nachhaltigkeit in der Bauindustrie vorantreiben und persönliche Ziele integrieren. Einen Job mit meiner Persönlichkeit ausfüllen zu können, ohne mich dabei verstellen zu müssen, ist wunderbar.
Das Interview führten wir für das Projekt Ökothek. Weitere Interviews
Das Projekt Ökothek wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung.