Grüne Arbeitsorte: Bezirksamt Spandau

 

 

Corina Weber, Leiterin Stabsstelle Nachhaltigkeit & Klimaschutz / Klimaschutzbeauftragte, Bezirksamt Spandau von Berlin: „Taten sind die einzige Möglichkeit, Ziele in die Realität umzusetzen.“

Bezirksamt Spandau: Corina Weber steht an der Spree und hält zwei Umweltschutzzeichen hoch

© Corina Weber

Ein Beitrag aus unserer Instagram-Serie „Grüne Arbeitsorte in Berlin“

Was machen Sie gerade?

Meine Arbeit ist herrlich vielfältig und abwechslungsreich, was mir besonders gefällt. Derzeit bringen wir das erste Klimaschutzkonzept für Spandau auf den Weg: Es wird ein Klimaaktions-Fahrplan mit dem wir als Bezirk mit 250.000 Einwohnenden die Klimaneutralität erreichen wollen. Dazu setzen mein Team und ich uns derzeit mit den Kolleg:innen aus den anderen Fachämtern und mit vielen relevanten Akteur:innen aus der Stadtgesellschaft, Wohnungswirtschaft, Industrie oder Klimainitiativen zusammen.
Wir prüfen systematisch, wie wir Potenziale für Klimaschutz in allen Bereichen besser nutzen können. Zwischendurch springe ich – falls etwas Zeit ist – noch mal rüber in die von uns betriebene KlimaWerkstatt Spandau. Nachher habe ich eine der zweiwöchentlichen Rücksprachen mit unserem Bezirksbürgermeister. Da stimmen wir wichtige Entscheidungen und Schwerpunkte ab. Zudem kümmere ich mich gerade auch um Anfragen von Spandauer Energie-Initiativen, die sich an mich als Klimaschutzbeauftragte wenden, weil sie die Wärmewende voranbringen und sich selbst engagieren wollen.     

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit besonders gut?

Für mich ist es der beste Job überhaupt: Ich wirke als „Change Agent“ aktiv an der Gestaltung der Zukunft mit und kann konkret vor Ort dazu beitragen, dass wir den Bezirk auf einen veränderten Kurs bringen, um die Erderhitzung auf möglichst unter 1,5 Grad zu begrenzen und unseren einzigartigen Planeten für zukünftige Generationen bewohnbar zu machen. Daraus ziehe ich angesichts der Klimakrise viel Kraft und Zuversicht. Wir erreichen eine klimaneutrale Lebens- und Arbeitsweise nur, wenn wir alle gemeinsam diese Veränderung voranbringen. Das stärkt auch den Gemeinsinn, schafft Verbundenheit und Selbstwirksamkeit. 

Wie war Ihr beruflicher Weg?

Ich bringe ein Geistes- und Sozialwissenschaftliches Studium mit Magisterabschluss mit, das mir bei einem systemischen Zugang zu gesellschaftlichen Veränderungsprozessen hilft. In meinem ersten Berufsleben war ich Journalistin. An der Münchner Journalistenschule absolvierte ich meine Ausbildung zur Redakteurin und arbeitete mehr als 20 Jahre in meinem ersten Traumberuf als Journalistin u. a. in Freiburg, Hamburg, Bonn und seit 1999 in Berlin. 

2013 traf ich die Entscheidung, mich beruflich neu auszurichten, um in Zukunft mit Schwerpunkt Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung selbst etwas bewegen zu können. Ich bekam damals ein tolles Jobangebot am Institut für Nachhaltigkeitsforschung (IASS) in Potsdam, das von Klaus Töpfer mit einem spannenden neuen Ansatz gegründet wurde. Dort konnte ich Erfahrungen und notwendige Fachkenntnisse sammeln, wie Forschung, Politik, NGOs und Zivilgesellschaft gemeinsam wissensbasierte Lösungen für den Klimaschutz entwickeln und umsetzen können. Vor vier Jahren habe ich die Leitung der Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Bezirksamt Spandau übernommen und bin zudem die bezirkliche Klimaschutzbeauftragte. Inzwischen konnte ich ein kleines engagiertes Team aufbauen, das mit mir nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz vor Ort voranbringt und umsetzt. Ein Glücksfall.   

Welchen Tipp geben Sie Frauen, die im Klimaschutz arbeiten wollen?

Qualifizieren! Praxiserfahrungen sammeln! Vernetzen! Stärken und Wissen stets weiterentwickeln und einbringen! Qualifizierte Fachkräfte werden wirklich überall für den Klimaschutz dringend gebraucht und gesucht: Ob im Handwerk, als Radwege- oder ökologische Stadtplaner:innen, als Energie- oder Klimaschutzbeauftragte, in der Land- und Forstwirtschaft, in der Wirtschaft oder der Klimabildung. Beste Chancen also für alle, die mit Ihrem Job etwas Positives für unseren Planeten bewegen und Zukunft mitgestalten wollen.  

Ihr Motto?

Taten sind die einzige Möglichkeit, Ziele in die Realität umzusetzen.

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Klimawerkstatt Spandau

 


Das Interview führten wir für das Projekt Ökothek. Weitere Interviews
Das Projekt Ökothek wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung.