Fantastische Angebote und neue Rekorde in Berlin

Mit rund 12.000 Plätzen und 1.300 Veranstaltungen erreicht Berlin in diesem Jahr einen neuen Rekord beim Girls’Day und Boys’Day. Das toppen nur noch die Schüler*innen: Insgesamt 11.500 Mädchen und Jungen besuchten spannende Angebote, 1.200 mehr als 2024.

Neue Rekordzahlen in Berlin

Girls''Day 2025 mit Lisa Paus

© kompetenzz.de / Marc Beckmann

Am 3. April fuhren 11.500 Schüler*innen innerhalb Berlins zu vielen unbekannten Orten und konnten sich in über 1.200 Unternehmen und Institutionen einen Eindruck von zukünftigen beruflichen Anforderungen verschaffen.

1.267 Berliner Betriebe und Institutionen (Girls’Day: 782 / Boys’Day: 485) öffneten ihre Türen und zeigten Schüler*innen ab Klasse 5 aus allen Schularten wie ihre Arbeitsplätze aussehen. Für die Schülerinnen gab es am Girls’Day rund 9.000 Plätze, für die Schüler beim Boys’Day 3.000 Plätze. Und diese Plätze waren in diesem Jahr besonders begehrt. 1.258 Schüler*innen mehr als im letzten Jahr nutzten die Chancen, die dieser Tag bot.

Inklusive Angebote

In diesem Jahr boten die Deutsche Welle, die Siemens Mobility GmbH, die APE Angewandte Physik und Elektronik GmbH und das Amtsgericht Wedding Plätze für Schüler*innen mit Behinderungen. Sie engagieren sich sich auch besonders in der Ausbildung für Jugendliche mit unterschiedlichen Förderbedarfen. Die Landeskoordination begrüßt diesen Einsatz besonders und will das Angebot im nächsten Jahr steigern und sieht hier noch viele Möglichkeiten. Sie ruft schon jetzt weitere Unternehmen und Institutionen dazu auf ihre Angebote weiter zu öffnen.

Ministerin Lisa Paus im FEZ-Berlin und der Deutschen Oper

Boys'Day mit Lisa Paus

© Marc Beckmann

Bundesjugendministerin Lisa Paus besuchte diesmal das Raumfahrtzentrum orbitall des FEZ-Berlin. Unter dem Motto „Virtueller Weltraumflug“ konnte sie dort mit den Schülerinnen körperliche und wissenschaftliche Herausforderungen einen echten Astronautinnen-Alltag simulieren.

An verschiedenen Testgeräten erprobten die Schülerinnen ihre körperliche Fitness für eine Reise ins All, um später einmal vielleicht Kommandantin, Bordingenieurin oder Technikerin im Raumschiff oder im Raumfahrtkontrollzentrum zu werden.

Beim Boys’Day an der Deutschen Oper Berlin warf Lisa Paus gemeinsam mit den Teilnehmern einen Blick hinter den Vorhang und entdeckte die Arbeit von Kostümbildnern und Maskenbildnern und historische und moderne Kostüme.

Ein Highlight war der Besuch in der „Maske“. Hier probierten die Teilnehmer Perücken und Bärte aus und durften Haare frisieren oder knüpfen.

 

Neue Perspektiven schaffen mit dem Girls’Day und Boys’Day

Girls’Day und Boys’Day bieten Mädchen und Jungen einmal jährlich Einblicke in Berufe, in denen Frauen oder Männer unterrepräsentiert sind. Unternehmen und Institutionen zeigen mit ihrem hohen Engagement am Aktionstag ihre Offenheit für Vielfalt und treten dem Fachkräftemangel entgegen.

In Berlin gibt es einen wachsenden Trend hin zu mehr Geschlechtervielfalt in verschiedenen Berufsfeldern. Laut aktuellen Statistiken und Berichten hat sich die Anzahl der Frauen beispielsweise in der Technik und den Naturwissenschaften und von Männern in Pflege und Erziehung, in den letzten Jahren erhöht.

Bundesjugendministerin Lisa Paus stellt dazu fest: „Der Girls’Day und Boys’Day bieten eine doppelte Chance: Wer an diesem Tag dabei ist, kann nicht nur erste praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern und Studiengängen sammeln, sondern auch inspirierende Vorbilder treffen. Vorurteile und Geschlechterklischees sollten heute in der Beruflichen Orientierung keinen Platz mehr haben.“

Bundesbildungsminister Cem Özdemir blickt vor allem auf die MINT-Berufe: „Maßnahmen wie der Girls’Day und der Boys’Day sind sehr wichtig, um Horizonte zu eröffnen und um Chancengleichheit zu erreichen. Gerade auch die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik können davon profitieren. Hier wird Zukunft gemacht. Hier brauchen wir alle Talente, auch um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.“

Änderungen in einigen Berufen

In einigen Ausbildungsberufen mit traditionell hohem Männer- beziehungsweise Frauenanteil haben sich die Unterschiede in den vergangenen zehn Jahren verringert.

Die Anzahl der weiblichen Studierenden in MINT-Fächergruppen ist in den vergangenen 10 Jahren stetig gewachsen. 2023 lag ihr Anteil bei 32,4 Prozent (Kompetenzz.de).

Und im vergangenen Jahr stieg der Anteil der männlichen Auszubildenden in der Pflege um 4 Prozent. Damit liegt die Pflegeausbildung bei männlichen Auszubildenden auf Platz 4 der Ausbildungsberufe – nach Kraftfahrzeugmechaniker, Fachinformatiker und Elektroniker.

2023 waren 34 Prozent der Auszubildenden im Frisörberuf männlich. Das ist im Vergleich zu 2013 ein Anstieg um 21 Prozentpunkte. Im Tischlerhandwerk stieg der Anteil der Frauen im selben Zeitraum um neun Punkte auf 20 Prozent. Ähnliche Entwicklungen sieht das Statistische Bundesamt auch im Lebensmittelhandwerk und bei Berufskraftfahrer*innen. (Alle Zahlen: Statistisches Bundesamt 2025).

 

 


Die Landeskoordination für den Girls’Day und Boys’Day in Berlin wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung.