Am 2. Juni besuchten die Teilnehmerinnen der Weiterbildung “Energie ist Zukunft” und Mitarbeiter*innen von LIFE das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) auf dem EUREF Campus in Berlin Schöneberg. Energie ist Zukunft ist unser Bildungsprojekt für Frauen mit Migrationsgeschichte – zu grüner Arbeitswelt, erneuerbaren Energien und Digitalisierung.
Das MCC: ein wissenschaftlicher Thinktank für Klimapolitik
Das MCC erforscht als wissenschaftlicher Thinktank lösungsorientierte Handlungsoptionen für die Klimapolitik und berät Regierungen und Interessenvertretungen. Inzwischen zählt das Insitut europaweit zu einem der leistungsstärksten Klimaforschungsinstitute. Es entwickelt Lösungen um globale Gemeinschaftsgüter langfristig zu regulieren, speziell zur Lösung der Klimakrise, und diskutiert diese mit der Politik. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf der Alltagspolitik, sondern auf der Entwicklung langfristiger politischer Maßnahmen.
Vier Mitarbeiterinnen des Instituts, Farah Mohammadzadeh Valencia, Maria Bader, Zakia Soomauroo und Ingrid Schulte beantworteten Fragen zu ihren grünen Arbeitsplätzen. Sie ermutigten die Besucherinnen dazu einen Beruf im Umweltbereich zu wählen. Außerdem berichteten sie über ihre eigene berufliche Karriere und Hürden, die aus ihrer Sicht mit einigen Tipps zu bewältigen sind.
Erfolgreich im grünen Beruf: Tipps für die Besucherinnen
Maria Bader und ihre Kolleginnen gaben den Besucherinnen fünf Tipps für den weiteren beruflichen Weg:
- Habt keine Angst! Probiert euch immer wieder aus, es gibt fast immer mehrere Wege zum Ziel.
- Seid neugierig! Verfolgt eure inhaltlichen Vorstellungen von einer Karriere: Ohne Angst vor Rückschritten geht es vor allem um „das möchte ich machen, das gefällt mir.“
- Verlasst die Komfortzone! Das bedeutet, den Mut zu haben eigene Unsicherheiten zu überwinden und dich nicht von Gewohnheiten einschränken zu lassen. Das hilft weiterzukommen.
- Lasst euch coachen! Ein regelmäßiges professionelles Coaching ermöglicht neue Zugänge zu anderen Menschen und anderen Perspektiven.
- Netzwerkt! Besucht die richtigen Events, fragt die Menschen, wo sie arbeiten, was sie machen und zeigt euer Interesse, nutzt das soziale und das berufliche Leben fürs Netzwerken.
Welchen beruflichen Werdegang haben die Expertinnen des MCC?
Maria Bader arbeitet als Kommunikationsmanagerin in der Pressestelle
Sie begleitet vor allem das Kopernikus-Projekt Ariadne zur Energiewende. Gemeinsam mit 25 Partnerinstituten realisierte sie den Dialog zwischen Ariadne-Forschenden und zufällig ausgewählten Personen. Diese diskutierten gemeinsam wissenschaftlich erarbeitete Lösungsoptionen zur Strom- und Verkehrswende. Zu ihren Aufgaben zählt die öffentlichkeitswirksame Platzierung der Projektergebnisse, die Redaktion der Ariadne-Website und die Begleitung von Veranstaltungen. Nach einer Ausbildung zur Werbekauffrau beendete Maria Bader das Magisterstudium der Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Vor ihrem Einstieg am MCC arbeitete sie in PR-Agenturen, Verbänden und Instituten, unter anderem acht Jahre im Bereich Marketing & Kommunikation der Deutsche Bank Finanzberatung.
Farah Mohammadzadeh Valencia forscht zu Klimapolitik in Ecuador
Sie war als Energieexpertin bei der Agora Energiewende und der Weltbank tätig bevor sie zum MCC stieß. Sie forscht aktuell zu Klimapolitik in Ecuador und findet „Networking Sisterhood“ besonders wichtig für die berufliche Karriere. Farah erwarb 2011 einen Master in Internationale Beziehungen mit Schwerpunkt auf „Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Risiken“ an der Sciences Po Paris. Von 2005 bis 2009 absolvierte sie ein Bachelorstudium in Internationale Beziehungen an der Boston University.
Ingrid Schulte forscht als Postdoc zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre
Sie bringt Wissenschaft und Praxis zusammen, um globale Umweltherausforderungen anzugehen. Als Expertin für Klimawandel und Landnutzung arbeitet sie zu Umweltschutzthemen und Fragen sozialer Gerechtigkeit. Zu ihren spezifischen Fachkenntnissen gehören: Landwirtschaft, Wald und andere Landnutzung, Eindämmung des Klimawandels, Kohlendioxidentfernung und nachhaltige Rohstofflieferketten.
Zakia Soomauroo ist Gastforscherin am MCC
Aktuell untersucht sie Bedingungen und Voraussetzungen für eine feministische und gerechte Mobilitätswende. Als Doktorandin an der Technischen Universität Berlin untersuchte sie für ein feministisches Mobilitätsprojekt die aktuelle Verkehrssituation in der deutschen Bundeshauptstadt. „Dabei ging es zum Beispiel darum, was es bedeutet, mit einem Kinderwagen unterwegs zu sein oder mit dem Fahrrad bequem und sicher zur Kita zu fahren“, erläutert die mauritanische Wissenschaftlerin.
Das Projekt „Energie ist Zukunft“ von LIFE Bildung Umwelt Chancengleicheit e.V. wird im Rahmen des Förderprogramms “Integration durch Qualifizierung (IQ)” durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.
Das Projekt „Energie ist Zukunft“ wird zusätzlich finanziert durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung aus Landesmitteln, die das Abgeordnetenhaus von Berlin beschlossen hat.